Was haben Change Management und Yoga gemeinsam? Versuchen Sie, diese drei Sätze zu lesen und denken Sie dabei zuerst an Change Management und dann an Yoga:
- Jeder weiß, dass es nützlich ist und gut tut, aber sehr oft „fehlt die Zeit“.
- Es ist eine Disziplin, die „nützlich, aber nicht in unserer/meiner Reichweite“ ist.
- Es ist ein komplexer und gegliederter Weg, der die Gewohnheiten der Menschen stark beeinflusst.
Seit 2020 hat das Veränderungsmanagement an Bedeutung gewonnen.
Die Notwendigkeit, neue Organisationsmodelle und Arbeitsinstrumente einzuführen, ist ebenso gewachsen wie das Bewusstsein für die Bedeutung des Veränderungsmanagements.
Auch Yoga hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen, insbesondere seit 2020, als es für viele Menschen während der Pandemie zu einem persönlichen Ansatz für Veränderungen wurde.
Veränderungsmanagement, Yoga und die menschliche Seite
Im Gegensatz zu anderen Aufgaben ist das Veränderungsmanagement nicht immer in der Verantwortung eines Teams innerhalb einer Organisation. Häufig wird die Personalabteilung damit betraut. In größeren und besser strukturierten Organisationen kann die Funktion natürlich formell einer speziellen Stelle für Veränderungsmanagement zugewiesen werden. Oder aber sie wird dem Projektmanagementbüro zugewiesen.
Es kommt häufig vor, dass die Personalverantwortlichen keine klare und definierte Rolle in einer Veränderungsinitiative haben, obwohl sie die „Experten für die menschliche Seite“ sind.
Aber warum betonen wir die menschliche Seite des Wandels so sehr? Denn erfolgreicher Wandel entsteht durch Ressourcen und geht über technische Fähigkeiten hinaus.
Ein erfolgreicher Wandel muss von allen Beteiligten getragen werden und Ressourcen umfassen, die ihn akzeptieren und fördern. Ziel des Veränderungsmanagements ist es, das Team zu überzeugen und zu unterstützen, sich der Veränderung zu stellen, sie zu akzeptieren und sie in eine erfolgreiche Geschäftsinitiative zu verwandeln.
Diese menschliche Seite, von der wir beim Veränderungsmanagement gesprochen haben, ist auch einer der Erfolgsfaktoren des Yoga in der modernen westlichen Welt.
Das Wort Yoga kommt von der Wurzel yui, die im Sanskrit „binden“ bedeutet und oft mit „Vereinigung“ übersetzt wird. Es ist diese Verbindung von Geist und Körper, die sie auszeichnet. Yoga ist eine ganzheitliche Disziplin, die den Körper (der in unserer Metapher die technischen Fähigkeiten darstellen könnte) immer in Verbindung mit dem Geist betrachtet. Es ist die Konzentration auf die menschliche Seite, die den Unterschied ausmacht, denn wer Yoga praktiziert, richtet seine Aufmerksamkeit auch nach innen. Im Zentrum von allem steht der Übende, nicht das Ergebnis einer bestimmten Haltung.
Änderungen annehmen
Im Englischen wird der Ausdruck „embrace change“ verwendet, oder die Akzeptanz von Veränderungen, aber man kann auch eine anschaulichere Umarmung wagen. Mit anderen Worten, etwas, von dem wir zunächst denken, es passiv zu erleben, in etwas umzuwandeln, das Teil unserer Realität wird; den Status quo in Frage zu stellen, den Wandel willkommen zu heißen (und warum nicht, ihn sogar zu begrüßen!).
Diese Sätze lassen sich sowohl im Hinblick auf das Arbeitsleben als auch auf unser tägliches Leben lesen.
Wenn Sie während der Yogapraxis eine Position (Asana) einnehmen, atmen Sie und bleiben Sie präsent, um die körperliche Veränderung zu begrüßen. Und was passiert? Der Körper entspannt und öffnet sich auf natürliche Weise und zum richtigen Zeitpunkt. Wir atmen und verharren in der Position und schaffen etwas Eigenes. Wir erzeugen die Energie, um die Veränderung in unserem Körper und Geist zu verwirklichen.
Was im Yoga als Asanas, Stellungen, bezeichnet wird, kann mit dem Training und der Praxis verglichen werden, mit Veränderungen umgehen zu lernen. In beiden Fällen geht es um die Anwendung von Wissen, Werkzeugen und Ressourcen, um mit Veränderungen umgehen zu können. Und in der Lage zu sein, die Dynamik, den Antrieb für kontinuierliche Veränderungen aufrechtzuerhalten.
Entwicklung und Pflege von Fähigkeiten
Hier sind einige wichtige Fähigkeiten für das Veränderungsmanagement und die Yogapraxis:
- Zuhören üben
- Mehr Empathie entwickeln
- Wählen Sie Ihre Worte sorgfältig (nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegenüber sich selbst)
- Auch gegen Widerstände motiviert zu bleiben
- Entwicklung von Widerstandsfähigkeit und der Fähigkeit, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn etwas schief läuft.
Die Leute sagen oft: ‚Ich kann kein Yoga machen, weil ich nicht flexibel bin‘. Das ist nicht ganz richtig, denn man macht Yoga, um flexibel zu werden. Und wie Yoga ist auch das Change Management eine Reihe von Fähigkeiten, die erworben und kultiviert werden können.
Nicht nur Führungskräfte, sondern alle Teams müssen zunehmend die Fähigkeit entwickeln, sich anzupassen und auf alle Stressfaktoren und Herausforderungen im Geschäftsleben, auf alle Veränderungen gesund zu reagieren. Wenn man sich auf Veränderungen einlässt, ist es leichter, die Schritte zu planen und fortzusetzen, die uns in die gewünschte Richtung führen.
Und um die Kultur des Wandels am Leben zu erhalten, wird es für eine Organisation immer wichtiger, eine Kultur zu schaffen, in der sich die Menschen sicher fühlen, zu experimentieren und bereit sind, Zeit für Innovationen aufzuwenden.
Wenn Yoga die beste Form der Veränderung ist, dann ist das Veränderungsmanagement die Parallele zum Business/Arbeiten.
Den Wandel anzunehmen ist eine Kunst, die zu erlernen Zeit und Mühe kosten kann. Aber das ist es wert.
Quelle: APMG, Quick guide to the basics of Change Management
